In eines Königs Land ...

Auf diesem Felsen stand einst: nichts!
Doch das Schloss der Schlösser existierte schon längst in den Träumen eines großartigen Visionärs. Neuschwanstein ist ein Symbol. Für die Kraft von Gedanken und Wünschen.
Ein Appell, Dich selbst zu entdecken:
in Deinen Träumen und Visionen.

Diese Landschaft strahlt eine archaische Poesie aus. Sie erzählt Geschichten. Von Erdbewegungen, die sich hier entladen haben und mächtige Platten voller Urkraft empor gefaltet haben. Von schmelzenden Eismassen, die Steinriesen zu sanften Bergrücken und steilen Kalkzähnen schmirgelten und wilde Wasserbecken, Flüsse und Seen gruben.
In diese großartige Naturkulisse setzte König Ludwig II. sein Märchenschloss. Ein Park? Den brauchte er nicht. Wenn er auf einen der Balkone trat oder aus den Fenstern blickte, sah er auf eine Landschaft, die wie ein überdimensionaler Schlosspark wirkt - und die ihn im Herzen berührte.

König Ludwig II. war ein Romantiker durch und durch. Sein Schloss verkörpert innen wie außen die Ideale der Romantik: Das Unergründliche, Mystische, Traumhafte, Abenteuerliche - und die Sehnsucht nach individueller Freiheit. Wenn es ihm in der Stadt zu eng und laut wurde, flüchtete er sich in den Schlosspark. Schon als Kind liebte er die Aufenthalte im elterlichen Schloss Hohenschwangau, das in Sichtweite zu Neuschwanstein steht. Vor allem genoss er die Natur. Er wanderte und ritt auf die Berge, schwamm und ruderte durch Seen und ließ sich einfach treiben. Die Landschaft spiegelte ihm seine Sehnsucht nach Vollkommenheit, nach innerer Heimat, nach seinem Platz innerhalb der Schöpfung. Hier war er nicht nur König, sondern einfach ein Mensch, dessen Herz in der Natur Antworten bekam, die ihm sonst keiner geben konnte. Der Schlosspark war sein Sehnsuchtsort und der Mittelpunkt seiner fantastischen Traumwelt.

Viele Menschen, die im Schlosspark daheim sind, schützen die Natur, pflegen ihre Landschaft, machen solche Plätze zugänglich und damit zu etwas Besonderem. So wie Hans Peter Titze, der den Klostergarten mit anderen Helfern ehrenamtlich pflegt. "Schlossparkler" wie sie arbeiten viele Stunden im Jahr, um

Momente zu schaffen, die das Herz berühren und das Leben bereichern

- für Gäste wie für Einheimische. Denn auch diese nehmen sich gerne selbst bewusst aus dem Alltag, der oft so anstrengend, schnell und digital geworden ist, dass diese Auszeiten wichtiger sind denn je.
Um zurück zu kommen zu sich. Anzukommen. Da zu sein.

Die Menschen hier leben Ludwigs Gedanken von einer Welt, in der noch Zeit zum Träumen ist. Und sei es auch nur ein kurzer Moment. Sie sind Botschafter einer modern gelebten Romantik. Hier hat Daueroptimierung und Kontrolle von außen keinen Platz. Es geht ihnen um das Erleben eines Moments, der nur einem selbst gehört.

Wer öfter mal für ein paar Augenblicke "aussteigt", wird auch wieder achtsamer für all die Kostbarkeiten am Wegesrand. Eine schöne Blume betrachten, einem Schmetterling zusehen, wie er sich am Nektar erlabt - so einfach und gleichzeitig so nährend. Kein Hokuspokus, kein Erlernen einer Entspannungsübung ist dafür nötig. Ein einfacher Moment voller Wunder.

Die Menschen im Schlosspark pflegen auch ihre Traditionen.
Sie sind ein Teil von ihnen. Bodenständig sind sie, geerdet
und sie wissen, wo ihre Heimat ist.

Viele, die hier herkommen, erleben etwas, das sie aus ihrem Alltag nicht kennen. Es fühlt sich an, als ob die Zeit im Schlosspark eine andere Bedeutung, fast einen eigenen Rhythmus hat. So wie das Leben von Hüttenwirtin Silvia Beyer. Für sie ist der Platz hoch oben über Pfronten ein Ort, an dem sich Himmel und Erde berühren.